Gerade in den derzeit trüb-braunen Tagen ist es wichtiger denn je, klare Kante gegen rechts zu zeigen. Geht es besser als mit Musik zu zeigen, wie uns der immer weiter fortschreitende Drift nach rechts ankotzt? Nein!

Am Samstag, den 31. August hatte der Osnabrücker Ausläufer von CABLE STREET BEAT zum Tanzen und ein wenig Skanken ins Osnabrücker K.A.F.F. eingeladen.

In heimeliger Wohnzimmeratmosphäre gaben sich zwei Bands aus dem benachbarten Bielefeld die musikalische Ehre.

Oi!Stress kamen mit neuem Sänger und dem unlängst releasten Album „Saufen ist Klassenkampf“ im Gepäck in den Osnabrücker Hafen.

Der Titel klingt  zwar etwas klischeehaft, das Bielefelder Quartett spielt aber hochpolitischen, straighten Oi!-Streetpunk, der mich in seiner Wucht völlig aus den Puschen gehauen hat.

Das war mal richtig geil. Meilenweit entfernt von den alten Demoaufnahmen, die auf YouTube zu finden sind. Unterstützt wurde das Ganze vom sauberen Sound der Location, der gut gemischt ordentlich Druck in Feierlautstärke bot.

Zu Störsender braucht man eigentlich nicht viel zu sagen. 25 Jahre existiert die sympathische ostwestfälische Band, die inzwischen im Speicher probt, bereits. Die drei Jungs haben sich in ihrer Schaffenszeit einen veritablen Namen erspielt.

Schalk und Spielfreude drangen bei Störsender aus allen Poren und man merkte, dass sie Bock haben. Der Anteil an Sauf- und Fußballliedern lag deutlich höher als bei Oi!Stress, aber die politische Attitüde klang ebenfalls immer mal durch. Mit Arminiasocken in der VfL-Hochburg zu erscheinen ist mutig, aufgrund der allseits freundlichen Stimmung nahmen es die Heimischen aber äußerst gelassen. Vielleicht ist das außer mir auch gar niemandem aufgefallen.

Störsender spielten sich in ihrem Set durch die zahlreichen Songs ihrer 25 Jahre Schaffenszeit, in der sie es geschafft haben, eine enorme Hitdichte zu fabrizieren. Ich stehe ja total auf Ufta Ufta-Uptempo und alle anderen Anwesenden scheinbar auch, denn es gab viel Bewegung vor der Bühne.

Das Publikum bedankte sich neben anhaltendem Applaus am Schluss auch noch zusätzlich, indem es Störsender nicht ohne Zugabe gehen ließ. Anzumerken ist noch, dass auch bei diesem Konzert der Osnabrücker Halbkreis (von wenigen Durchbrüchen abgesehen) stabil geblieben ist, was den vor der Bühne ausliegenden Teppich geschont hat. Auf dass wir noch Jahre bei geringem Abnutzungslevel auf dem schicken Vorleger tanzen können (sofern sich der Halbkreis irgendwann mal auflöst).

Was ich bei solchen Veranstaltungen immer abfeiere, ist der D.I.Y.-Gedanke: Eintritt und Getränkeverkauf (!) auf Spendenbasis, beides nur zart gelenkt durch eine Zahlempfehlung. So können sich eben ALLE Menschen den Konzertgang leisten und das sorgt in meine Augen für einen wertvollen Beitrag des sozialen Miteinanders. Oi!

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