no!pop:short.reviews.für.die.ewigkeit: Unbite – Fang

Unbite – Fang

 

Format: Vinyl / Digital  

Out: September, 20th, 2020

Label: antena krzyku

 

I

Nachdem Unbite aus Stuttgart im November 2019 ihre fantastische ep „Merge“ released hat, folgt jetzt im Spätsommer 2020 das erste Album „Fang“. Die Band macht exakt an dem Punkt weiter, wo sie mit „Merge“ einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat: Lauter, ungezügelter und wuchtiger Noiserock bläst Dir aus den Boxen entgegen, energischer Krach, der Dich mal so richtig durchrüttelt. Unbite legen Wert auf Wiedererkennbarkeit, aber nicht auf harmonische Melodien und Soundbögen. Einzig Danielas Stimme kämpft gegen die wütende Instrumentalfront an, wenn sie clear gehalten ist.

 

II      

„Fang“ fuzzt, noised, kracht und poltert. Daniela, Basti und Helge sind perfekt aufeinander eingespielt und dadurch funktioniert das vergleichsweise sperrige Soundgebilde auch für Otto Normalhörer. Man hört immer fasziniert weiter  und weiter und schlussfolgert, dass Unbite den brachialen Krach zu einer gut anhörbaren Collage zusammensetzen. „Bulletproof“ und „Enigma Machine“ verdienen noch am ehesten das Prädikat „melodiös“ und sind nicht nur deshalb zwei der besten Songs.

 

III

„Fang“ bietet zehn hypnotische, fesselnde Tracks, die man sich unbedingt auch dann anhören sollte, wenn man mit dem Genre „Noise“, was für dieses Album definitiv zu eng gegriffen ist, nichts am Hut hat. Das Album endet mit dem 4 Minuten-Song „Windshield“, der mit seinem Wechsel von sanft zu brachial gut zusammenfasst, was „Fang“ ist: ein heftiges, geiles, energiegeladenes Stück handgemachter Musik. Kaufen, Leute, besser wird’s nicht!

 

Band

Helge Gumpert – drums
Daniela Schübel – bass
Bastian Stich – guitars

 

 

Punkte: 4/5 (Sehr gut!)

Uberflieger: Bulletproof, Enigma Machine

1: bitte nicht kaufen                          2: hörbar                                  3:gut                                     4: sehr gut!                                          5: genial