no!pop:short.reviews.für.die.ewigkeit: Unbite – Merge ep
Unbite – Merge ep
Format: CD / Digital
Out: November, 17th, 2019
Label: Rooftop Records
I
„Öfter mal was Neues“, gemäß diesem catchigen Motto halte ich die 6 Track-ep Merge der Stuttgarter Band Unbite in den Händen. Verortet im „Phileas Fogg“-Umfeld, sind Unbite allerdings weniger im Post Punk/Wave-Metier unterwegs, sondern spielen ziemlich wuchtigen Noise Rock.
II
Merge wird durch „Empty Head“ eröffnet, einem vertrackten Zeitlupenexperimentalstück, das wie ein Halluzinogen wirkt, dessen klare und brachiale Gitarren- und Basslines wiederum Struktur in den Song bringen, was den sonoren Sprechgesang von Daniela angenehm unterstützt.
„Hypnotic Command“ punktet mit schön noisig-wavigem Flair und zweistimmigen Gesang, was schon beinahe melodiös klingt, aber nur beinahe, denn auch dieser Track findet eine brachiales Ende.
Wer liebt Instrumentals? Hier ist einer! „Ringo“, das dritte Stück auf Merge kann auf ganzer Linie mit hohem Wiedererkennungswert und einem klaren „Song“-Aufbau überzeugen und Du erwischst Dich dabei, Deine Luftgitarre auszupacken und mitzuspielen. Geht mir zumindestens so.
„Traces“ und „Blame Balance“ bedienen dann eindeutig die (pop-) rockige Fraktion, wobei das zweite Stück fast in Punkgefilde abhebt und mit enorm viel Drive einige beachtliche Hooklines bietet.
„Oram“ öffnet zum Abschluss der ep noch einmal die experimentelle Schublade und schließt so den Bogen zum ebenfalls etwas sperrigen Opener „Empty Head“.
III
Merge beißt und gefällt (mir ganz fantastisch), das Album lebt vom guten Zusammenspiel der Band, die es in dieser Form erst seit 2019 gibt. Drums, Bass und Gitarre stellen sich perfekt auf die Vocals ein und machen Merge zu einem energiegeladenen Stück Musik auch für HörerInnen, die mit Noise Rock sonst wenig am Hut haben.
IV
Ergo: Merge kann man ungeprüft kaufen, neben jeder Menge brachialen, aber immer klaren Bass- und Gitarrenparts, und einem wuchtigem, teils wütenden Gesamteindruck findet sich auch immer ein Plätzchen für Melodien und harmonische Abschnitte. Technisch einwandfrei gespielt, macht Merge jede Menge Spaß. Holen, hören und abgehen!
Band
Helge Gumpert – drums
Daniela Schübel – bass
Bastian Stich – guitars
Punkte: 3,5/4 (Sehr gut)
Uberflieger: Blame Balance
1: bitte nicht kaufen 2: hörbar 3: gut 4: genial